Pulled Pork ist ja gerade in den letzten Jahren in Deutschland  in „Mode“ gekommen und das Internet wird mit Rezepten überschwemmt. Fast jeder Supermarkt oder Discounter bietet Pulled Pork als Fertigmenü zum Aufwärmen an. Für unser Räuberfleisch benötigst du weder einen Smoker noch musst du eine Menge Zeit und Arbeit investieren um in den Genuss dieser Delikatesse zu kommen. Du benötigst lediglich ein ordentliches Stück Kasseler Rippspeer oder Kasseler Nacken. Das benötigte Koch Equipment dürfte in jeder Küche vorhanden sein.

Die Zubereitung ist recht einfach und gelingt auch ohne große Kocherfahrung. Das wichtigste jedoch: Räuberfleisch ist rustikal, saftig, super lecker und es lässt sich auch hervorragend vorbereiten.

Wenn du den grundsätzlichen Unterschied zwischen Pulled Pork und Räuberfleisch wissen möchtest: Wir verzichten auf jegliche Zugabe von Zucker, BBQ-Soßen und genießen den puren Fleischgeschmack.

 

Rezept für:

4 Personen

Zubereitungszeit:

ca. 30 Minuten

Kochzeit:

ca. 3 Stunden

Zutaten

1 Kg Kasseler Nacken oder Kasseler Rippspeer
5 Zwiebeln
3 Knoblauchzehen
1 Esslöffel Pflanzenöl zum Anbraten der Zwiebeln
2 TL ganzer Kümmel
½ TL Salz
½ TL Cheyenne Pfeffer
1 TL edelsüßer Paprika
8 Baguette Brötchen
¾ L Wasser

Zubereitung

1. Arbeitsschritt
Den Backofen auf 180° C Ober- und Unterhitze vorheizen. Das Fleisch mit der Knochenseite nach unten, 2 halbierte Zwiebeln mit Schale, Knoblauch, Kümmel, edelsüßen Paprika, Cheyenne Pfeffer und das Wasser in einen Topf geben. Wichtig: Kein Salz zufügen. Davon ist genug im Fleisch. Den Topf im Backofen bitte solange offen lassen bis das Fleisch eine schöne Farbe genommen hat und die gewünschten Röstaromen entstanden sind. Das dauert ca.1 Stunde. Danach das Fleisch wenden, Knochenseite nun nach oben, den Topfdeckel auflegen und die Temperatur auf 160° C reduzieren. Das Fleisch weitere 1 ½ Stunden schön weich schmoren. Die gesamte Schmorzeit kann sich je nach Fleischqualität verlängern oder verkürzen. Zwischendurch verdampftes Wasser im Kochtopf nachfüllen. Dazu die entstandene Brühe probieren und wenn diese zu salzig ist so viel Wasser nachfüllen bis die Brühe passend ist.


2. Arbeitsschritt 

In der Zwischenzeit 3 Zwiebeln schälen und in Scheiben schneiden.
Bis das Fleisch weich ist hast du nun frei.

3. Arbeitsschritt
Prüfen ob das Fleisch weich genug ist. Wenn sich die Knochen leicht mit den Fingern aus dem Fleisch lösen lassen ist es genau passend. Sonst die Schmorzeit verlängern. Die Brühe abschmecken. Eventuell noch einmal ein wenig Wasser nachfüllen. Die Brühe durch ein Sieb geben, auffangen und nicht weg schütten. Das Fleisch soweit abkühlen lassen bis du es ohne Verbrühungsgefahr für deine Finger weiter bearbeiten kannst.

4. Arbeitsschritt
Die Zwiebel Scheiben in einer Pfanne schmoren und mit Cheyenne Pfeffer und edelsüßen Paprika (ohne Salz Zugabe) würzen. Die fertig geschmorten Zwiebeln mit ca. ½ Tasse Brühe ablöschen und die Brühe so lange reduzieren bis die gesamte Flüssigkeit verdampft ist. Probieren, die Zwiebeln sollten jetzt ein schön kräftiges Raucharoma haben. Eventuell noch ein wenig Brühe dazu geben und wiederum reduzieren.

5. Arbeitsschritt
Das abgekühlte Fleisch zerpflücken. Entweder in Handarbeit und / oder mit 2 Gabeln. Das gröbste Fett und Bindegewebe (Schwabbel) mit einem Messer abschaben. Wenn du es magst kannst du das aber auch dran lassen. Lange Fleisch Fasern kannst du mit einem Messer zerkleinern.

6. Arbeitsschritt
Das zerkleinerte Fleisch mit der Brühe wieder in einen Topf geben und unter gelegentlichem umrühren bei schwacher Hitze ca. ½ Stunde ziehen lassen. Dadurch wird das Fleisch besonders würzig und unglaublich saftig.

7. Arbeitsschritt
Die Baguette nach Packungs Anweisung aufbacken.

8. Arbeitsschritt
Die fertigen Baguettes aufschneiden und mit dem zerkleinerten Fleisch und obendrauf mit den geschmorten Zwiebeln füllen. Je nach individuellem Wunsch gemäß meinem Serviervorschlag noch mit Gurkenscheiben und Jalapenoscheiben garnieren. Fertig!

 .

              Mein Tipp 

 

Wenn du es besonders saftig magst  gebe auf jede Seite vom Baguette ein Esslöffel von der Brühe. Dann versuche mal tapfer zu sein: Verzichte auf die Zugabe von jeglichen BBQ-Soßen, Majo oder gar Ketchup. Das Fleisch in Verbindung mit den geschmorten Zwiebeln ist so saftig und lecker das da „fremde“ Soßen dem Geschmack nicht gerecht werden und nur verfälschen würden.

Unser Räuberfleisch ist hervorragend dafür geeignet um am Vortag einer Party oder ähnlichem vorbereitet zu werden. Du kannst es dann einfach stressfrei in der Brühe wieder aufwärmen.

Reste können zwar eingefroren werden aber dann wird das Fleisch leicht Gummi artig und verliert seinen rassigen Geschmack. Einkochen ist die bessere Alternative. Zumal nicht jeder über einen Tiefkühler verfügt. Die Verfahrensweise zum Einkochen folgt noch.

Die restliche Brühe nicht weg schütten. Damit kann man als Basis noch leckere Soßen herstellen. Einfach eintüten und einfrieren. (Soßen Rezepte folgen ebenfalls noch)     


Die Entstehungsgeschichte von unserem Räuberfleisch

Räuberfleisch ist im Jahre 1997 in unserer Camping Küche entstanden. Da waren wir mit unseren immer hungrigen Jungs auf einem Camping Platz im Bayrischen Wald. Damit meine Liebste den Urlaub genießen konnte  ohne kochen zu müssen hat mich meine Familie kurzerhand zum Chefkoch ernannt. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden muss „Mann“ sich schon einiges einfallen lassen.

Der Name Räuberfleisch ist ein Phantasie Name unserer Kinder. Da gab es im Bayrischen Wald irgendeine Bezeichnung für Räuber. Räuberpfad, Räuberhöhle, Räuberweg oder so ähnlich. Das weiß ich nicht mehr so genau. Da sind wir jedenfalls stundenlang durch den „Räuberwald“ gewandert und so wurde dann beim Abendessen aus einem Stück Kasseler Nacken unser nun schon legendäres Räuberfleisch.

von | Jan. 19, 2018 | Fast Food, Fleisch | 0 Kommentare